Marktplatz Offenhausen

Im Gemeindegebiet von Offenhausen kamen bislang keine vorgeschichtlichen Spuren irgendwelcher Art zum Vorschein. Zur Römerzeit soll eine Römerstraße durch Offenhausens Gemeindegebiet verlaufen sein, die die wichtigen Römerstädte Ovilava (Wels) und Castra Regina (Regensburg) verbunden hat. Sie führte vermutlich von Wels kommend auf die Höhen des westlichen Hügellandes, bei der Ortschaft Burgstall (Kematen) vorbei auf dem heute noch von Einheimischen als "Römerstraße" bezeichneten Waldweg im Vornholzer Wald, weiter über Geboltskirchen auf den Westast des Hausruckwaldes nach Burghausen, Neuötting (lat. Turum) und schließlich bis Regensburg (Castra Regina).Ortsnamen, die auf -ing, -ham, -hausen, -kirchen oder -dorf enden, wie sie im Gemeindegebiet unter anderem vertreten sind, lassen auf eine frühe bayrische Besiedlung ab dem 6. Jahrhundert schließen.

Im Jahre 814 erfolgte die erste schriftliche Erwähnung des Schlosses Würting ('actum ad wirtingen'), 1140 ist die erste urkundliche Nennung Offenhausens dokumentiert: Liupertus von Offenhausen wird in einer Schenkungsurkunde als Zeuge genannt. Das Patronat der Pfarrkirche zum hl. Stefan weist auf eine Gründung Passaus (Dom zum hl. Stephanus) hin, zu dessen Diözese Offenhausen in dieser Zeit gehörte. 1359 wurde Offenhausen von der Mutterpfarre Pichl bei Wels gelöst und erstmals als eigene Pfarre schriftlich erwähnt.

 

(Marktbrunnen mit Kriegerdenkmal und Christophorus-Statue)

Am 12. November 1534 erhielt das Dorf Offenhausen ein Marktprivileg.[9] Jörg III. von Perkheim, Besitzer der Herrschaft Würting, erreichte bei König Ferdinand I. auf Verlangen der Einwohner und durch seine Fürbitte für das ihm untertänige Dorf die Erhebung zum Markt. Dieses hatte sich zu einem regionalen Zentrum von Handel, Gewerbe und Handwerk entwickelt. 1620 verwüstete das Heer der katholischen Liga von Bayern kommend das Hausruckviertel. Von über hundert zerstörten Ortschaften war Offenhausen besonders arg betroffen. 1687 weihte Johann Maximus Steiner von Pleyfelden, Weihbischof in Passau,[10] die wiederhergestellte und mit neuen Altären ausgestattete Pfarrkirche von Offenhausen ein. 1751–1754 erfolgten Zwangsübersiedlungen von evangelischen Einwohnern nach Siebenbürgen.[11]

In der Pfarre Offenhausen lebten im Jahr 1800 bereits 1.273 Katholiken. Im Jahre 1830 standen in der Pfarre Offenhausen 234 Häuser mit 338 Wohnparteien, in denen 1345 Einwohner lebten, davon im Markt 95 Häuser mit 112 Wohnparteien und 569 Einwohnern[13]. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts erlangte Offenhausen durch die Werkstätten der "Tischler in Aigen" und des "Tischler in Moos" eine gewisse Berühmtheit. Vor allem Georg Praitwieser (1768–1849) gehört mit seinen kunstvoll bemalten Möbeln zu den bedeutendsten Vertretern oberösterreichischer 'Bauernmöbel'.

1889 erfolgte die Gründung des örtlichen Kindergartens (damals: „Kinderbewahranstalt“), bei der sich Johann Karl Grillmayr, der Besitzer des Schlosses Würting, besondere Verdienste erwarb. 1927 erfolgte der Bau eines Schwimmbades und eines öffentlichen Wannenbades. Der Kindergarten Offenhausen wurde von seiner Eröffnung 1889 bis ins Jahr 1996 von zumeist zwei Kreuzschwestern geleitet. Aufgrund steigender Kinderzahlen und des bestehenden Platzmangels wurde Ende der 1990er Jahre ein Neubau notwendig. Im Jahr 2002 wurde das neue Kindergartengebäude auf dem Gelände des Pfarrhofgartens feierlich eröffnet.

1990 wurde anlässlich einer Aktion der oberösterreichischen Landesregierung Offenhausen zum Herzdorf Oberösterreichs erkoren. Verloren geglaubte Deckenbilder einer Kassettendecke aus dem Schlosse Würting wurden 1995 vom Verein 'Denkmalpflege Oberösterreich' mit Hilfe des Landes und des Bundes durch einen Rettungskauf sichergestellt. Das Ziel des Bundesdenkmalamtes ist die Wiederanbringung im Schloss Würting, wenn dort entsprechend würdige Voraussetzungen für die Präsentation geschaffen werden.

 

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4625 Offenhausen

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